Donnerstag, 24. März 2011

Heute: Wirklich wilde Katzen!

Teil 1: Karakalbabys

Sie sind hungrig und tapsig, fauchen lauter als jede Hauskatze und die ausgewachsenen Exemplare dieser Luchsart fangen auf akrobatische Weise Futter, wenn es ihnen zugeworfen wird.



Teil 2: Hauskatzenkinder

Sie sind ganz und gar nicht wild, können einen selbst aber ganz schön wild und unruhig machen, wenn sie um ihre Milch bettelnd Miauen.




Teil 3: Geparden

Eine Volontärin bei der Annäherung an einen von Menschen aufgezogenen Geparden. Wilde Geparden flüchten bei Annäherung schon früchzeitig.

Sonntag, 20. März 2011

Wer begleitet wen?

Eigentlich sollen wir mit der Kamera dort sein, wo kuschelige, spannende und interessante Geschichten passieren. Aber die Harnas-Strauße verdrehen die Sache und begleiten mal wieder uns, wie in diesem Falle auf dem kurzen Dienstweg zwischen zwei Drehs.





Donnerstag, 17. März 2011

Tagesgefahren und Nachtgeräusche

Wild- and Nightlife in Harnas

Ganz ruhig liegt es da, man bemerkt es kaum, doch plötzlich....



Die Krokodilmutter reagiert so aggressiv, weil sie ihre Jungen, die auch in dem Tümpel sind, beschützen möchte. Aber auch außerhalb der Brut- und Aufzuchtzeit sind Nilkrokodile nur mit respektablem Abstand ohne Gefahr zu bewundern.

Von zwei Monaten sind gerade einmal ein paar Nächte vorüber. Und die Oropax noch schnell vor dem Abflug einzupacken, hat sich gelohnt! Nachts kann es richtig laut werden. Etwa wenn der monsunartige Regen auf das Blechdach meiner Hütte fällt, oder wenn Heuschrecken, Zykaden oder andere laute Nachtinsekten ihre Dauerbeschallung nicht einstellen wollen.





Dienstag, 15. März 2011

Was ist Harnas?

Harnas - ein Harnisch für wilde Tiere

In Namibia breiten sich Farmen und Großgrundbesitzer immer weiter aus und lassen vielen heimischen wilden Tierarten keinen Platz mehr zum Überleben. Das Gebiet von Harnas ist rund elftausend Hektar groß und 80% davon ist für wilde Tiere bestimmt, die sogenannte Life-Line. In den restlichen 20% davon können sich Menschen ohne größere Gefahr bewegen. Viele Raubtiere haben momentan eigene Gehege und werden darin gefüttert.




Langzeitziel der Harnas-Betreiber ist es, dass sich in einigen Jahren mehrere Raubtierarten in der Life-Line selbst versorgen können. Dazu muss man aber erst die Grundlagen dafür in mehreren Schritten schaffen. Beutetiere müssen existieren können und selbst so viel Nachwuchs produzieren, dass sie erhalten bleiben. Was bedeutet, dass deren Nahrungsgrundlage auch ausreichend vorhanden sein muss. Dies ist ein komplexes Zusammenspiel zwischen Landschaftsanpassung, Wildtierverhalten, Nachwuchsberechnung und vielem mehr.
Zur Zeit laufen Untersuchungen, wie sich verschiedene Raubtiere in dem Areal verhalten. Ein wichtiger Punkt, um abschätzen zu können, ob einige konkurrierende Arten einander überhaupt Platz lassen. Momentan leben in der Life Line schon wilde Warzenschweine, Gnus, Kudus (Bild), Springböcke, etc, und testweise auch zwei Geparden, die erjagen, was sie zum Leben brauchen. 



Donnerstag, 10. März 2011

Erster Tag, Feeding tour (Fütterungstour)...


...mit brüllenden Löwen, rangelnden Wildhunden und zickigen Geparden.

Etosha heisst nicht nur ein von Harnas aus nördlich gelegener namibischer Nationalpark, sondern auch ein Einheimischer, der hier schon seit 5 Jahren arbeitet. Er ist Tierhüter und ein Einweiser für die Volunteers. Er scheint ein netter und ruhiger Genosse zu sein, doch manchmal sitzt ihm der Schalk im Nacken, was wir am Anfang der Fütterungstour noch nicht vermuten.

Zuerst geht es zu zwei Löwenbrüdern, die fast synchron hinter dem elektrischen Zaun hungrig hin und her stolzieren. Das rohe Fleisch müssen die Volunteers hoch über die wackeligen Zäune werfen. Es darf nicht hängen bleiben. Andernfalls würden die hungrigen und 4-5 Zentner schweren Wildtiere die Elektrizität im Zaun Ignorieren und mit großer Wucht zum Fleisch springen. Das würde dieser Zaun nicht aushalten und zusammenbrechen und schon wäre die sichernde Barriere zwischen Mensch und Tier dahin.


Bei den Wildhunden herrschen die selben Regeln. Das Rudel ist extrem unruhig und die Hunde balgen sich um jedes Stückchen Fleisch. Sie werden nicht umsonst "Piranhas auf vier Beinen" genannt.


Etosha erzählt mit einer Seelenruhe, dass wir nun in unserem offenen Wagen in das Cheetahgehege, also in das Gepardengehege hineinfahren. Niemand müsse Angst haben, sie wollen nur an das Fleisch, das im Anhänger ist. In den Wagen würden sie nie hinein - nur auf den Anhänger.


Aha. Unser fahrendes Zelt ohne Seitenwände soll so sicher wie eine Festung sein. Ok, wir akzeptieren. Hätten wir eine Wahl gehabt? Dann fahren wir zu den Geparden. Sie machen einen friedlicheren Eindruck als Löwen oder Wildhunde, verhalten sich eher wie übergroße Hauskatzen. Doch dann fängt Etosha an, die beiden Voluntäre einzuschwören: Es gibt einen Geparden, der macht Probleme und bringt Unruhe in die Meute der 22. (Kleiner Einschub: In freier Wildbahn und auch hier im Gehege verteilen sich die Geparden, meist alleine oder in Gruppen von maximal drei Stück. Nur zur Fütterungszeit warten alle gemeinsam am Tor, durch das das Auto mit dem Futter fährt.) Etosha geht alleine hinein und testet, wie aggressiv der Problemmacher heute ist. Naja, das Tier sei schon etwas zickig. Aber die Fahrt hinein sei trotzdem sicher.



Wir fahren in das Gehege zu der den Geparden bekannten Futterstelle und sie eskortieren uns. Sie wittern schon das rohe, blutige Fleisch im Anhänger und werden bald unruhig. 22 Stück Eselfleisch sind abgezählt. Sobald eine Raubkatze ein Stück gefangen hat, rauscht sie ab in den Busch. Die Volontäre werfen die Fleischbrocken, bis kein Kätzchen mehr hungrig quengelt. Guten Appetit!



Der Plot zum Blog

Eine neue Fernsehdokuserie wird in diesem Jahr gedreht. Es geht um die Tierstation Harnas in Namibia. Hier werden kranke (wilde) Tiere gepflegt, wilde Tiere in großen Reservaten gehalten und diese werden von Tierhütern versorgt. Auf dieser Farm arbeiten auch freiwillige Helfer, sog. Volunteers, meistens junge Erwachsene, die vor oder nach dem Studium hierher kommen, oder sich einfach aus ihrem Leben für eine Weile ausklinken, neue Erfahrungen sammeln wollen. Bei dieser Arbeit entstehen interessante und auch rührende Beziehungen zwischen Mensch und Tier.

Diese Begegnungen werden viele Monate von verschiedenen Kamerateams eingefangen und in naher Zukunft von der ARD im Nachmittagsprogramm ausgestrahlt. Der Blogautor ist Teil des zweiten Teams, das für zwei Monate, von März bis Mai 2011, in Harnas auf Geschichtenfang geht.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, diesen Blog zu verfolgen und können auch gerne Kommentare  hinterlassen.

Freiburg - München - Windhuk


Freiburg - Eine Reise, wie die meisten beginnen. Nur dieses Mal werde ich zwei Monate weg von zu Hause sein. Ein seltsames Gefühl, wenn man die Wohnungstür hinter sich zu zieht. Ein Austreten aus dem eigenen Lebensrhythmus.

München - Ein Flug mit massig Schusswaffen an Bord. Aufmerksam wurden wir beim Einchecken, als zwei Zöllner einen länglichen schmalen Koffer unter die Lupe nahmen und von dessen Besitzer den Waffenschein sehen wollten. Beiläufig erwähnte einer der Zöllner, dass so um die 24, 26 Waffen nach Windhuk fliegen. Großwildjäger gibts also immernoch - nicht zu knapp.

Später erzählt einer der Kollegen, dass es in Namibia früher große Probleme mit Wilderern und jagenden Safari-Touristen gab. Jeder erlegte soviel Glück, Laune und Natur hergaben. Angeblich sei die Jagd jetzt unter Kontrolle und nur in bestimmten Arealen zugelassen. Der Tierbestand hätte sich so im Laufe der Jahre verzehnfacht.

Der Flug - Im Billigflieger mit engster Bestuhlung von Airberlin ab München direkt nach Windhuk. Kurze Nacht im Flieger. Wenig Schlaf. Medienausstattung wie in den 80er Jahren: Alle 5-7 Reihen ein kleiner Monitor in der Mitte und die Streifen im Bild lassen vermuten, dass die Filme noch von VHS abgespielt werden.

Windhuk - Die Landung ist gefühlt im Nirgendwo. Rechts und Links vom Flugzeug ist nur Buschland sichtbar. Erst ein paar Meter vor dem Aufsetzen schiebt sich ein Zaun und die Landebahnabgrenzung von unten ins Bild.