Donnerstag, 10. März 2011

Erster Tag, Feeding tour (Fütterungstour)...


...mit brüllenden Löwen, rangelnden Wildhunden und zickigen Geparden.

Etosha heisst nicht nur ein von Harnas aus nördlich gelegener namibischer Nationalpark, sondern auch ein Einheimischer, der hier schon seit 5 Jahren arbeitet. Er ist Tierhüter und ein Einweiser für die Volunteers. Er scheint ein netter und ruhiger Genosse zu sein, doch manchmal sitzt ihm der Schalk im Nacken, was wir am Anfang der Fütterungstour noch nicht vermuten.

Zuerst geht es zu zwei Löwenbrüdern, die fast synchron hinter dem elektrischen Zaun hungrig hin und her stolzieren. Das rohe Fleisch müssen die Volunteers hoch über die wackeligen Zäune werfen. Es darf nicht hängen bleiben. Andernfalls würden die hungrigen und 4-5 Zentner schweren Wildtiere die Elektrizität im Zaun Ignorieren und mit großer Wucht zum Fleisch springen. Das würde dieser Zaun nicht aushalten und zusammenbrechen und schon wäre die sichernde Barriere zwischen Mensch und Tier dahin.


Bei den Wildhunden herrschen die selben Regeln. Das Rudel ist extrem unruhig und die Hunde balgen sich um jedes Stückchen Fleisch. Sie werden nicht umsonst "Piranhas auf vier Beinen" genannt.


Etosha erzählt mit einer Seelenruhe, dass wir nun in unserem offenen Wagen in das Cheetahgehege, also in das Gepardengehege hineinfahren. Niemand müsse Angst haben, sie wollen nur an das Fleisch, das im Anhänger ist. In den Wagen würden sie nie hinein - nur auf den Anhänger.


Aha. Unser fahrendes Zelt ohne Seitenwände soll so sicher wie eine Festung sein. Ok, wir akzeptieren. Hätten wir eine Wahl gehabt? Dann fahren wir zu den Geparden. Sie machen einen friedlicheren Eindruck als Löwen oder Wildhunde, verhalten sich eher wie übergroße Hauskatzen. Doch dann fängt Etosha an, die beiden Voluntäre einzuschwören: Es gibt einen Geparden, der macht Probleme und bringt Unruhe in die Meute der 22. (Kleiner Einschub: In freier Wildbahn und auch hier im Gehege verteilen sich die Geparden, meist alleine oder in Gruppen von maximal drei Stück. Nur zur Fütterungszeit warten alle gemeinsam am Tor, durch das das Auto mit dem Futter fährt.) Etosha geht alleine hinein und testet, wie aggressiv der Problemmacher heute ist. Naja, das Tier sei schon etwas zickig. Aber die Fahrt hinein sei trotzdem sicher.



Wir fahren in das Gehege zu der den Geparden bekannten Futterstelle und sie eskortieren uns. Sie wittern schon das rohe, blutige Fleisch im Anhänger und werden bald unruhig. 22 Stück Eselfleisch sind abgezählt. Sobald eine Raubkatze ein Stück gefangen hat, rauscht sie ab in den Busch. Die Volontäre werfen die Fleischbrocken, bis kein Kätzchen mehr hungrig quengelt. Guten Appetit!



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